#12 Spare in der Not

Feind Nr. 3 der finanziellen Freiheit: Planung & Kontrolle.

Kennt ihr das Phänomen – jedes Unternehmen macht jährlich ein Budget, aber die Zahlen stimmen dennoch nie überein. Wozu also ein Budget erstellen, wenn man es ohnehin nicht einhält?

Meine Antwort darauf lautet immer: Planung ersetzt Zufall durch Irrtum.

Und das ist gut so. Weil warum? Aus dem Irrtum kann man lernen. Aus dem Zufall nicht. Blöd ist nur, dass so mancher „Investor“ zufällige Erfolge für seinen eigenen Verdienst hält. Aber was einen echten Investor von einem Zocker unterscheidet, haben wir schon in einem anderen Blog besprochen. Nicht gelesen? Gleich im Anschluss nachholen!

Ein weiterer Effekt, den Planung mit sich bringt, ist die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung. Die Chance, mit einem Plan sein Ziel zu erreichen, ist höher als ohne Plan. Darum macht man Budgets. Damit man nicht so weit daneben liegt.

Die „Zehnerregel“ ist für persönliche Ziele allgemein gebräuchlich, um seinen persönlichen Runaway zu bestimmen:

Mit 30 sollte man ein Jahresgehalt auf dem Sparkonto haben. Mit 40 sind es drei Jahresgehälter, mit 50 sechs. Soweit die Zehnerregel des klassischen Finanzsystems. Man kann sich daran orientieren, muss sich aber folgender Tatsache bewusst sein: Mit dieser Regel muss man auch mit 50 noch arbeiten, kann also nicht von den Zinsen leben. Und das will der Staat ja …

Darum sollte dein Ziel höher gesteckt sein. Um von den Zinsen leben zu können, braucht man bei angenommenen 5% Ertrag p.a. einen Kapitalstock von ca. 1 Million Euro. Unter der Annahme, dass man von €50.000,- p.a. leben kann/will.

Viele geben schon auf, wenn sie diese Zahl hören. Weil es schier unvorstellbar ist, sich eine Million zu ersparen. Wie soll das gehen, mit einem durchschnittlichen Einkommen von 2.400 Euro pro Monat?

Die Wege dahin sind unterschiedlich:

  • Am Sparbuch müssten man 30 Jahre lang monatlich 2.700,- Euro weglegen, um mit 50 die Mille beisammen zu haben. Na puh.
  • Mit einem ETF und 8% Verzinsung ist es schon deutlich weniger. Hier reichen schon 700 Euro monatlich. Ist machbar.
  • Mit Beimischung von BTC und/oder Cryptos kann man ggf. noch effizienter sein.

Hätte man zett Be in den letzten 5 Jahren täglich 10 Euro in BTC investiert, so hätte man heute in Summe ca. 1 Bitcoin. Mit einem Einsatz von rund 18k hat man sein Invest in nur 5 Jahren verdreifacht. Hochgerechnet auf die Million ist eine Prognose schwierig, unterschiedliche Experten sehen das Potential von Bitcoin aber bei weitem nicht ausgeschöpft. Kurse von bis zu einer Million Euro pro BTC sind hier zu hören. Ob es stimmt? Ich weiß es nicht.

Viel wichtiger ist aber die Frage: Was ist, wenn es stimmt, und ich habe dann keinen Bitcoin? So wie Deutschland gerade. Die Lustigen haben alles verkauft. Und weil ich eben nicht mit Sicherheit ausschließen kann, dass Bitcoin NICHT in diese Höhen steigt, habe ich früh begonnen in BTC zu investieren. Mein erstes Ziel dabei war: Ich möchte einen ganzen Bitcoin besitzen.

Über dieses Ziel bin ich mittlerweile weit hinaus und kann deshalb meine Zeit damit verbringen, Blogs zu schreiben. Was mir dabei geholfen hat?

Planung.
Budget.
Konsequenz.

Die drei Freunde der finanziellen Freiheit.

Ich schätze zett Be die App „Stripe“ sehr. Hier kann man mittlerweile sogar einen stündlichen Kaufauftrag platzieren. Früher hatte ich einen festen Plan: Kaufe jede Woche am Montag um 8:00 Bitcoin. Manuell über eine Börse. Heute machen das Apps wie Pocket oder Stripe für mich und ich muss mich um nichts mehr kümmern.

Das Budget dafür ist vorab festgelegt. Ich verzichte dafür auf andere Dinge, wie zum Beispiel ein fettes Auto. Oder zwei fette Autos in der Familie.

Eine gerne empfohlene Regel für die private Budgetierung lautet hierbei 50:30:20. 50% des Einkommens für die Fixkosten, 30% für persönliche Ausgaben, 20% Sparanteil. Man merkt: Je mehr man sich dem persönlichen Konsum hingibt, umso weniger bleibt für den Vermögensaufbau.

Mein Schwiegervater ist mittlerweile 87 Jahre alt. Und er schreibt sich jeden Tag in seinen Kalender, wie viel Geld er wofür ausgegeben hat. Um daraus zu lernen und sich selbst zu kontrollieren. Ich finde das großartig! Denn nichts schafft mehr Transparenz über das eigene Konsumverhalten. als ein tägliches Haushaltsbuch. Es gibt auch dafür Apps, falls man sich helfen lassen will.

Übrig bleibt meist die Erkenntnis, das man zu viel Geld für unnötigen Kram ausgegeben hat. Die Verlockungen sind eben zu groß und die Selbstdisziplin zu wenig ausgebildet. Und deshalb ist man noch immer kein OneCoiner. Viele leben ja gerne nach dem Motto: Spare in der Not, dann hast du Zeit dazu …

Was lernen wir heute also wieder?
Regel Nummer 3: Scheiß auf den Konsum.