Über das Trio Infernal „man, jemand und etwas“.
Oder warum uns Indefinitpronomen daran hindern, (erfolg)reich zu werden.
Da war doch noch was, oder? Damals, im Gymnasium. An diesen sich schier endlos in die Länge ziehenden und vollkommen langweiligen Stunden mit Frau Prof. Paschinger. „Frau Fessor“, wie wir sie nannten, quälte uns mit dem ganzen unnötigen Scheiss, der sich Deutsche Grammatik nannte. Wer braucht das schon? Um im benachbarten Café Happy ein Bier zu bestellen reichen rudimentäre Sprachkenntnisse doch völlig aus! Und wir konnten es sogar in mehreren Sprachen – Pivo, Birra, Cerveza, vermischt mit kreativen Wortkreationen a la Hopfenkaltschale, Gerstensaft, Hopfenblütentee oder Schaumstoff. Ja, sogar „2 Semmeln im Glas“ reichte aus, um das Elixier der Männlichkeit an den Tisch gebracht zu bekommen. Nur Bölkstoff haben wir nie gesagt. Aber das war der geografischen Lage geschuldet, das Wort kannte man in Wien noch nicht. Werner kam erst später ins Kino. Und der wusste auch nicht, dass ein unbestimmtes Fürwort „Indefinitpronomen“ genannt wird.
Apropos Werner. Seinen Namensvetter trifft man gerne auch in der Kryptowelt. Im vorangegangenen Satz ist das Indefinitpronomen „man“ übrigens richtig verwendet, weil es auf eine unbestimmte Anzahl von Menschen hinweist, die Werners Kommentare auf Telegram lesen. Wie zB Werners Frage von gestern: „Wann unternimmt endlich jemand etwas, um den DUSD auf 1 zu bekommen? Die bisherigen Maßnahmen haben ja alle nichts gebracht! Man sollte endlich mal was Wirksames tun!“
Und da ist es wieder: Das Trio Infernal der deutschen Sprache. Jemand. Etwas. Man. Denn was drücken die in dieser Form verwendeten Begriffe in Wahrheit aus?
Erstens:
Ich bin nicht gemeint, wenn es darum geht, etwas zu tun. Jemand ANDERER soll etwas tun.
Zweitens:
Ich habe keine Lösung für mein eigenes Problem. Die bestehende Lösung ist schlecht – und zwar vorrangig für mich. Darum soll jemand ANDERER etwas tun, damit es MIR besser geht.
Drittens:
Ich bin klug. Denn ich kann ein Problem benennen. Die ANDEREN können es aber anscheinend nicht lösen. Also sind sie dumm.
Zusammengefasst treffen wir vor allem dann auf diese Worte, wenn es darum geht, die Verantwortung auf ANDERE zu verschieben.
Selbstverantwortung geht anders. Selbstverantwortung beginnt damit, zu verstehen, wie das Spiel funktioniert.
Denn das Spiel am Kryptomarkt wird oftmals von einem anderen „Trio Infernal“ beeinflusst:
FUD: Fear, Uncertainty & Doubt.
FOMO: Fear Of Missing Out.
LOK: Lack Of Knowledge.
Exakt diese 3 Faktoren sind dafür verantwortlich, dass Menschen Geld verlieren. Ob in der FIAT-Welt oder im Cryptospace, es ist immer die Angst, die Gier oder die Unwissenheit, die die Werners dieser Welt nicht reich werden lassen.
So. Aber der DUSD!
Werner sagt ja, dass das Kacke ist. Und die Maßnahmen nichts gebracht haben. Stimmt insofern, alsdass das mit dem DUSD Kacke ist.
Werner lebt aber anscheinend in der Vorstellung, dass es irgendwo irgendwen gibt, der irgendeinen Code schreibt, der dann den DUSD innerhalb von 30 Sekunden (ein Block) auf 1 hebt.
Wenn das möglich wäre, dann würde ich denjenigen der diesen Code schreibt bitten: Mach es doch gleich mit mit Bitcoin. Schreib einen Code, der den BTC auf 1 Million hebt.
Werner erkennt aber nicht, dass die Situation rund um den DUSD (und mMn auch den DFI) deshalb so ist, weil es zu viele Unterlasser gibt und zu wenige Unternehmer. Die – aus Werners Sicht – erfolglosen Maßnahmen wurden von Unternehmern, von Machern ins Leben gerufen. Sie hatten alle eines zum Ziel: Das Projekt langfristig zu verbessern.
Wie sich diese Maßnahmen aber auswirken, hängt von wem ab?
Von Werner.
Werner hat es in der Hand, wie er mit den Möglichkeiten & Maßnahmen umgeht! Er kann die Strategien umsetzen, die damit möglich sind. Ist jemand der Meinung, dass diese Strategien „Geheimwissen“ sind? Ich nicht. Die Kanäle sind voll mit detaillierten Anleitungen, Strategien und Tipps, was man alles tun könnte. Kochrezepte auf Facebook, Tipps auf X und Telegram. NFA natürlich. Werner könnte es einfach lesen, verstehen und nachmachen. Er könnte das (sogar in deutscher Sprache) vorhandene Videomaterial auf Youtube ansehen.
Und im Zweifelsfall könnte Werner sogar selbst nachdenken.
Was tut aber unser lieber Werner?
Nichts.
Er verlangt lediglich, dass ANDERE etwas tun.
Wir haben in Österreich ein Sprichwort: Von nix kommt nix.
Oder wie der gebildete Franzose sagt: From nothing comes nothing.
Kurse verhalten sich übrigens ähnlich. Sie tun mal grundsätzlich nichts.
Ein Kurs wartet. Darauf, dass Werner etwas tut. Und solange Werner nichts tut, tut auch der Kurs nichts. Wer von den beiden länger warten kann, ist wohl klar.
Solange die Werners dieser Welt sich nicht als Teil der Lösung verstehen, wird das Warten auf Godot kein Ende haben.
Darum: Lasst uns das Trio Infernal der Erfolglosigkeit bekämpfen! Sagen wir ICH MACHE anstatt JEMAND SOLLTE …
PS: Der Name „Werner“ ist dramaturgisch gewählt. Unser selbstverantwortungsloser Freund heißt in Wirklichkeit anders. Ich liebe alle Werners dieser Welt, der Name ist in diesem Fall keine Diagnose.